Wer nach Usbekistan reist, folgt den Spuren der Karawanen: Minarette wie Leuchttürme in der Sonne, Kacheln wie kostbare Teppiche aus Licht, Basare voller Gewürze, Stimmen, Farben. Nirgendwo in Zentralasien leuchtet die Dichte an Weltkulturerbe so nah beieinander wie hier: Samarkand mit seinem Registan, Buchara mit Gassen voller Geschichten, Chiwa als Stadt aus Zeit und Ziegel – ein Bilderbuch des Orients, Seite um Seite. Und dann das Ferghana-Tal: kaum bekannt, doch uralt im Gedächtnis der Seidenstrasse. Grüne Felder, Obstgärten, geschäftige Märkte. In Margilan erwacht die Seide wie einst – vom Kokon bis zum schimmernden Ikat. Kokand erzählt vom Glanz der Khane, Rischtan von der Kunst der Keramik. Es ist das andere, echte Gesicht Usbekistans: herzlich, handwerklich, berührend. Diese Reise ist mehr als ein Programm. Sie ist ein Fächer aus Düften und Tönen: der Wind der Wüste, das Klingen der Gebetsrufer, der feine Rauch des Plov. Wir erleben Monumente ersten Ranges – und die leisen Momente dazwischen. Kurzum: eine grosse Erzählung der Seidenstrasse – lebendig, sinnlich, unvergesslich.
VORREISE UND ANKUNFT IN TASCHKENT
1. Tag SONNTAG, 19. APRIL 2026
Basel – Frankfurt Flughafen
Damit die Reise in den Orient entspannt beginnen kann, treten wir am Nachmittag die Zugfahrt von Basel nach Frankfurt an. Gemächlich gleitet die Landschaft vorbei – erste Gedanken an Wüste, Seide und Samarkand beginnen leise zu flirren. Im Sheraton Hotel am Flughafen beziehen wir unsere Zimmer. Beim gemeinsamen Abendessen klingt der Tag in anregender Gesellschaft aus – Gespräche über alte Karawanenwege und neue Abenteuer mischen sich mit der Vorfreude auf das Kommende. Satt an Eindrücken und voller Erwartung legen wir uns schlafen – morgen hebt sich der Vorhang zu einer grossen Reise in die Welt von Tausend und einer Nacht.
2. Tag MONTAG, 20. APRIL 2026
Frankfurt – Taschkent
Ein später Vormittag, ein direkter Flug – so beginnt der Weg in den Orient. Mit Usbekistan Airways reisen wir nach Taschkent, wo wir am Abend landen. Drei Stunden Zeitverschiebung, und doch scheint es, als hätte sich das Licht verändert: milder, goldener, duftend nach Gewürzen. Nach den Einreiseformalitäten erwartet uns Oybek, ein langjähriger Freund und Partner unseres Hauses – einer der besten Gästeführer Usbekistans. Mit seinem hervorragenden Deutsch, seiner feinen Beobachtungsgabe und seiner leidenschaftlichen Art, Geschichte und Gegenwart zu verweben, öffnet er uns Türen, die sonst verschlossen bleiben. Ein kurzer Transfer bringt uns ins Hotel Hyatt Regency, wo ein kleiner Imbiss und freundliche Gesichter uns empfangen. Während draussen die Stadt zur Ruhe kommt, spürt man das erste leise Staunen – den Beginn eines neuen Rhythmus.
3. Tag DIENSTAG, 21. APRIL 2026
Taschkent – Stadt der Steine
Ein freier Morgen, ein gutes Frühstück. Danach ein kurzer Einführungsvortrag – wie eine Ouvertüre, die uns auf das einstimmt, was kommt. Wir erkunden Taschkent, die „Stadt der Steine“, deren Geschichte von Zerstörung und Wiederaufbau erzählt. Höhepunkt des Vormittags ist der Besuch des Chasti-Imam-Komplexes, wo einer der ältesten Korane der Welt aufbewahrt wird – ein stiller Moment, in dem man fast den Atem anhält. Danach der Tschorsu-Basar, ein Gewirr aus Düften, Stoffen und Stimmen – der Orient in seiner schönsten Unordnung. Nach dem Mittagessen sehen wir weitere Sehenswürdigkeiten: das Erdbebenmonument, den Platz der Unabhängigkeit und die lebhafte Broadway-Flaniermeile. Am Abend erwartet uns ein stilvolles Welcome-Dinner – ein Fest des Ankommens. Sollte das Opernhaus Taschkent an diesem Abend eine Vorstellung geben, nutzen wir die Gelegenheit für einen spontanen Opern- oder Ballettbesuch. Der Spielplan wird hier – ganz anders als bei uns – erst wenige Wochen vor der Aufführung bekanntgegeben. Doch wann immer sich die Türen öffnen, empfängt uns ein Stück Kultur, das in Erinnerung bleibt. Und wenn nicht: der Zauber des ersten Abends in Usbekistan genügt.
DAS FERGANA-TAL – HERZ DER SEIDENSTRASSE
4. Tag MITTWOCH, 22. APRIL 2026
Taschkent – Kokand – Rischtan – Fergana
Frühes Frühstück, frühe Fahrt – ein Tag voller Kontraste erwartet uns. Das grosse Gepäck bleibt im Hotel, wir reisen mit leichtem Gepäck. Am Bahnhof beginnt unser erstes Abenteuer: eine Zugfahrt über den Kamchik-Pass auf 2268 Metern Höhe – eine technische Meisterleistung und zugleich eine Reise durch die Geografie der Seidenstrasse. Gemächlich zieht der Zug hinauf, vorbei an schroffen Felsen, grünen Tälern und weiten Horizonten. Die Landschaft scheint zu atmen, als wüsste sie, dass hier seit Jahrhunderten die Karawanen ziehen. In Kokand, dem einstigen Zentrum eines mächtigen Khanats, erwartet uns zuerst ein gemeinsames Mittagessen – ein aromatischer Auftakt für die Schätze des Nachmittags. Danach betreten wir eine Welt aus Marmor und Mosaik: der Palast von Chudoyar-Khan empfängt mit türkisblauen Fliesen, geschnitzten Holzdecken und Ornamenten, die im Sonnenlicht zu tanzen scheinen. Ein Spaziergang führt zur Dschuma-Moschee, deren schattiger Hof von über zweihundert kunstvoll geschnitzten Holzsäulen getragen wird – ein stiller Wald aus Zedern und Geschichte. Weiter nach Rischtan: In einer traditionsreichen Keramikwerkstatt zeigen Meisterhände, wie aus Lehm und Glasur Muster der Seidenstrasse entstehen – als würde Schönheit erinnert statt erschaffen. Am frühen Abend erreichen wir Fergana. Übernachtung im Hotel Club 777 und gemeinsames Nachtessen.
5. Tag DONNERSTAG, 23. APRIL 2026
Fergana – Margilan – Taschkent
Nach dem Frühstück setzen wir unsere Reise in komfortablen Minibussen fort, die uns durch das fruchtbare Fergana-Tal zurück nach Taschkent führen. Die Strecke verläuft durch grüne Felder, Obstgärten und kleine Dörfer, in denen das Leben gemächlich seinen Lauf nimmt. In Margilan, wo seit dem 10. Jahrhundert Seide gewebt wird, besuchen wir eine traditionelle Manufaktur, in der dieses uralte Handwerk bis heute lebendig ist. Zur Blütezeit der Seidenstrasse fanden die feinen Stoffe aus dem Fergana-Tal ihren Weg bis nach Bagdad, Damaskus und sogar nach Europa. Hier erleben wir den gesamten Prozess – vom Kochen der Kokons über das Spinnen hauchdünner Fäden bis zum kunstvollen Weben auf hölzernen Handwebstühlen. Jeder Handgriff ist ein Stück gelebter Geschichte, jeder Stoff ein Gedicht aus Farbe und Licht. Auf dem Rückweg halten wir an einem kleinen Strassenbasar – es duftet nach frisch gebackenem Lepjoschka, dem traditionellen usbekischen Fladenbrot, und nach süssen Früchten. Danach Rückfahrt nach Taschkent, wo unser Gepäck im Hotel Hyatt Regency bereits auf uns wartet. Ein gemeinsames Abendessen rundet diesen Tag ab – der feine Glanz der Seide scheint noch auf unseren Händen zu liegen.
VON DER WÜSTE NACH CHIWA UND BUCHARA
6. Tag FREITAG, 24. APRIL 2026
Taschkent – Urgentsch – Chiwa
Der Vormittag schenkt uns etwas Ruhe – Zeit, die Eindrücke der vergangenen Tage nachwirken zu lassen, bevor wir die nächste Etappe unserer Reise antreten. Gegen Mittag fliegen wir mit Usbekistan Airways nach Urgentsch, dem Tor zur Wüste – von hier sind es nur rund fünfzig Kilometer bis zu unserem Ziel Chiwa. Auf der Fahrt dorthin öffnet sich die Kyzylkum-Wüste: eine weite, goldene Stille, in der die Luft zu flirren scheint. Mitten in dieser Landschaft liegen die Ruinen von Toprak- Kala und Kyzyl-Kala – Zeugen einer längst versunkenen Zivilisation. Toprak-Kala, einst Hauptstadt des Reiches von Choresm, war im 3. Jahrhundert eine blühende Stadt mit Palästen, Tempeln und Mauern aus sonnengetrocknetem Lehm. Heute ragen ihre Reste wie vergessene Kulissen aus dem Sand – stumm, geheimnisvoll, eindrucksvoll. Gleich daneben erhebt sich Kyzyl-Kala, die „Rote Festung“, deren Mauern im Abendlicht glühen. Niemand weiss genau, welche Geschichten sich hier abspielten – doch der Wind, der durch die leeren Fensterhöhlen streicht, erzählt von vergangenen Welten und weckt die Fantasie. Am frühen Abend erreichen wir Chiwa, eine der schönsten Oasenstädte Zentralasiens. Check-in im Art Minor Boutique Hotel. Vom Hotel unternehmen wir einen kurzen Spaziergang zu einem ausgezeichneten Restaurant, wo uns auf der Dachterrasse ein stimmungsvolles Abendessen erwartet. Über den Kuppeln und Minaretten liegt der rötliche Schimmer des Sonnenuntergangs, und langsam taucht die Stadt in jenes Licht, das nur die Wüste kennt.
CHIWA UND BUCHARA – OASEN DER GESCHICHTE
7. Tag SAMSTAG, 25. APRIL 2026
Chiwa – die Märchenstadt aus Lehm und Licht
Der heutige Tag steht ganz im Zeichen von Chiwa, jener Stadt, die sich wie ein Traum aus Lehm und Licht inmitten der Wüste erhebt. Hinter den mächtigen Mauern der Itschan-Kala, dem inneren Stadtteil, scheint die Zeit stillzustehen. Wir beginnen den Vormittag mit einem geführten Rundgang, der uns zu den wichtigsten Bauwerken führt – durch schmale Gassen, über sonnenbeschienene Plätze, vorbei an kunstvoll glasierten Portalen und fein gemusterten Kuppeln. Die Mauern atmen Geschichte: von Händlern und Gelehrten, von Nomaden und Königen. Chiwa ist ein steinernes Gedicht, das man nicht liest, sondern durchwandert. Nach einem gemeinsamen Mittagessen bleibt der Nachmittag frei für eigene Entdeckungen. Vielleicht ein Bummel über den Basar, ein stiller Moment in einem Innenhof, ein Glas Tee auf einer Dachterrasse – in Chiwa verliert man das Zeitgefühl auf die angenehmste Weise. Am frühen Abend öffnet sich die Medrese Allakuli Khan zu einem ganz besonderen Erlebnis: einer privaten Vorführung karakalpakischer Volkskunst. Sänger und Musiker lassen das alte Dastan-Epos lebendig werden – jene dichterischen Erzählungen, die von Liebe, Heldentum und Schicksal sprechen, als kämen sie direkt aus den Geschichten von 1001 Nacht. Im Anschluss geniessen wir unser Abendessen auf einer Dachterrasse mit Blick auf die warm leuchtenden Mauern und Minarette. Die Sonne versinkt, und über der Stadt liegt ein goldener Staub aus Erinnerung und Musik – ein Abend, den man nicht vergisst.
8. Tag SONNTAG, 26. APRIL 2026
Chiwa – Stadt aus Tausend und einer Nacht
Hinter den gewaltigen Lehmmauern von Itchan Kala, der Altstadt Chiwas, öffnet sich eine Welt, die wie aus der Zeit gefallen scheint. Zwischen Minaretten, Mosaiken und verwinkelten Gassen erzählt jeder Stein von Karawanen, Händlern und uralten Kulturen. Wir beginnen unseren Rundgang am Westtor Ata Darwasa und besuchen die wichtigsten Bauwerke: die Medrese Mohammed Amin Khan, das Kalta-Minor-Minarett, den Palast Tasch-Hauli mit seinen prachtvollen Innenhöfen und geschnitzten Holzsäulen sowie das Mausoleum Pahlawan Machmud mit seiner leuchtend blauen Kuppel. Ein Mittagessen in einem traditionellen Lokal unterbricht den Tag – ein Moment des Innehaltens mitten in der Fülle. Am Nachmittag setzen wir unseren Spaziergang fort, besuchen die Freitagsmoschee mit ihren 213 Holzsäulen und das Minarett Islam Khodja, das mit seiner filigranen Form wie ein Finger in den Himmel weist. Danach bleibt Zeit für eigene Erkundungen oder für eine kleine Pause im Schatten der Altstadtmauern. Am Abend geniessen wir ein gemeinsames Abendessen – vielleicht begleitet von einem leichten Wind, der den Duft der Wüste über die Dächer trägt. Chiwa im Abendlicht ist ein Märchen aus Stein, Sand und Sonne.
9. Tag MONTAG, 27. APRIL 2026
Durch die Wüste nach Buchara Heute führt uns die Reise in die Kyzylkum-Wüste, die „rote Wüste“ – eine Landschaft aus Sand, Himmel und Licht. Sie dehnt sich über den HoriUsbekizont, von Wind gezeichnet und vom Schweigen bewacht. Wer hinausschaut, begreift: Diese Leere ist nicht leer – sie ist ein eigener Kontinent aus Stille. Einst zogen hier Karawanen mit Seide, Gewürzen und Lapislazuli auf ihrem Weg von China nach Persien. Heute reisen wir bequemer: unser „Wüstenschiff“ ist ein komfortabler Reisebus mit kühlen Getränken und Panoramafenstern. Immer wieder halten wir an, um die Wüste auf uns wirken zu lassen – sie scheint sich zu bewegen, obwohl sie ruht. Auf halbem Weg erwartet uns ein aussergewöhnliches Mittagessen an einem unerwartet schönen Ort – eine kleine Oase der Gastfreundschaft mitten im Nichts. Am späten Nachmittag tauchen die ersten Kuppeln und Minarette Bucharas auf – wie ein fernes Versprechen nach der Weite des Sandes. Nach dem Check-in im Hotel bleibt Zeit zum Frischmachen, bevor wir uns zu einem kleinen Spaziergang begeben, der uns zu einem der besten Restaurants der Stadt führt. Auf seiner Dachterrasse geniessen wir das gemeinsame Abendessen – der Klang der Stadt liegt unter uns, ruhig und vertraut, als wüsste sie, dass wir angekommen sind.
10. Tag DIENSTAG, 28. APRIL 2026
Buchara – Die Edle Stadt
Der heutige Tag gehört ganz der Oasenstadt Buchara, die seit über zweitausend Jahren Pilger, Händler und Gelehrte anzog. Zwischen Lehmmauern und Kuppeln spürt man, dass hier einst das Herz der alten Seidenstrasse schlug. Gemeinsam mit unserem Reiseleiter entdecken wir die Altstadt – ein einzigartiges Ensemble islamischer Architektur, das auf engstem Raum Jahrhunderte von Geschichte birgt und heute vollkommen zu Recht, zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Auf unserem geführten Spaziergang lassen wir uns treiben durch „Buchoroi Sharif“ – die edle Buchara von der man sagt: „Alle Städte der Welt werden von der Sonne beschienen, doch aus der edlen Stadt Buchara strahlt ein Licht direkt in den Himmel. Zum Mittagessen sind wir zu Gast bei einer einheimischen Familie. In ihrem schattigen Innenhof wird uns ein privates Mahl serviert – hausgemachte Spezialitäten, Tee aus Porzellankannen, Lachen und neugierige Blicke. Ein Moment echter Begegnung, jenseits aller Sehenswürdigkeiten. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Vielleicht möchten Sie noch einmal durch die Gassen schlendern oder den Duft von Gewürzen und Leder in den legendären Kuppelbasaren auf sich wirken lassen – hier findet man alles, was die Seidenstrasse bis heute lebendig hält: kunstvolle Stickereien, feine Tücher, Keramik, Schmuck. Es ist wohl der schönste Ort, um ein Stück Usbekistan mit nach Hause zu nehmen – für sich selbst oder für die Liebsten daheim. Am Abend öffnet sich die Tür zu einem besonderen Erlebnis: Wir sind eingeladen ins Privathaus eines der bekanntesten Seidensticker Bucharas. Zwischen goldenen Fäden und kunstvollen Mustern erzählt er von seinem Handwerk, das in seiner Familie seit Generationen weitergegeben wird. Währenddessen schmurgelt im Lehmofen das bucharische Plov, jenes aromatische Reisgericht, das nach alter Tradition nur zu besonderen Anlässen zubereitet wird – und heute ausschliesslich für uns. Wenn der Deckel sich hebt, steigen Duft und Wärme wie eine kleine Zeremonie auf. Wir nehmen gemeinsam Platz und geniessen – ein Abend voller Gastfreundschaft, Stolz und stiller Magie.
11. Tag MITTWOCH, 29. APRIL 2026
Buchara – Architektur, Handwerk und Poesie
Auch heute hält Buchara noch viele Schätze für uns bereit. Am Vormittag besuchen wir die zierliche Tschor-Minor-Medrese, deren vier türkisfarbene Türme wie ein fernes Echo an Indien wirken. Das Bauwerk scheint fast verspielt, und doch ist es ein Kleinod islamischer Architektur – zart, harmonisch, anmutig. Anschliessend führt uns die Fahrt zur Sommerresidenz des letzten bucharischen Emirs, Sitorai Mokhi Hossa – auf Persisch „Ort, wo sich Mond und Sterne treffen“. Der Palast, ein Mosaik aus orientalischem Prunk und russischem Jugendstil, lässt die Pracht vergangener Zeiten lebendig werden. In einem der der besten Restaurants der Stadt sind die Tische für unser heutiges Mittagessen bereits gedeckt. Im „Bella Italia“ geniessen Sie italienische Spezialitäten aber usbekisch interpretiert. Danach kehren wir in unser Hotel zurück um ein wenig auszuruhen, bevor wir am späten Nachmittag unser Programm fortsetzen um das alte jüdische Viertel mit seiner über vierhundert Jahre alten Synagoge zu entdecken. Ein Ort welcher von Toleranz und jahrhundertelangem Zusammenleben erzählt. Am frühen Abend empfängt uns einer der besten Miniaturmaler Usbekistans in seinem Atelier – ein Ort voll filigraner Kunst und stiller Konzentration. Seine Miniaturen sind so fein ausgearbeitet, dass sie fast atmen. Unser Reiseleiter Oybek liest dazu aus seinem Buch „Geschichten entlang der Seidenstrasse – Weisheiten des Orients“, welches eben dieser Künstler illustriert hat. Worte und Bilder verschmelzen zu einer leisen, eindringlichen Erzählung über Schönheit, Vergänglichkeit und die Kunst des genauen Hinsehens.
SAMARKAND – STADT DER STERNE
12. Tag DONNERSTAG, 30. APRIL 2026
Von Buchara nach Samarkand
Nach einem ausgiebigen Frühstück verlassen wir Buchara und machen uns im komfortablen Reisebus auf den Weg nach Samarkand, jener legendären Stadt, die wie ein Spiegelbild des Himmels erscheint. Unser erster Halt führt uns nach Gijduvan, das seit Jahrhunderten für seine Töpferkunst berühmt ist. In einer traditionsreichen Werkstatt erleben wir, wie Geschick, Geduld und Feuer aus Ton kleine Kunstwerke schaffen. Wir geniessen ein leichtes Mittagessen in dieser familiären Umgebung – einfach, herzlich und duftend nach frisch gebackenem Brot. Gleich nebenan besuchen wir das Grab des Sufi-Meisters Abduchalik Gijduvaniy – ein stiller Ort, an dem man unwillkürlich langsamer geht. Am Nachmittag erreichen wir Samarkand, die Stadt der Legenden. Check-in im Hotel L’Argamak, Zeit zum Ankommen und Frischmachen. Bevor der Abend sich senkt, erleben wir eine Aufführung im Theater El Merosi, das die Geschichte Usbekistans in ausdrucksstarker Bewegung und Musik erzählt – eine szenische Zeitreise, in der Tänze, Kostüme und Gesten jene Jahrhunderte lebendig machen, die wir in den kommenden Tagen entdecken werden. Danach gemeinsames Abendessen in einem Restaurant in der Altstadt.
13. Tag FREITAG, 1. MAI 2026
Samarkand – Glanz der Timuriden
Heute erleben wir Samarkand, die legendäre Stadt, die schon Alexander den Grossen in Erstaunen versetzte und unter Timur (Tamerlan) zur strahlenden Hauptstadt eines Weltreiches wurde. Wir beginnen mit dem Mausoleum Gure-Amir, der Grabstätte Timurs und seiner Nachkommen. Danach der berühmte Registan-Platz mit seinen drei Medresen, deren türkisfarbene Mosaike im Sonnenlicht glühen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen besuchen wir die Bibi-Chanum-Moschee und den Siab-Basar – ein Kaleidoskop aus Farben und Düften, das zeigt, wie nah in Samarkand das Heilige und das Alltägliche beieinanderliegen. Am Abend erwartet uns ein stilvolles Dinner in einem guten Restaurant ausserhalb des Hotels.
14. Tag SAMSTAG, 2. MAI 2026 Samarkand
Zwischen Sternen, Stille und Gastfreundschaft
Der Vormittag führt uns zum Observatorium des Ulugbek, eines der bedeutendsten Forschungszentren des 15. Jahrhunderts, und danach zur Nekropole Schahi Sinda, der „Grabstätte des lebenden Königs“. Beide Orte zeugen vom geistigen und spirituellen Reichtum Samarkands. Nach einem gemeinsamen Mittagessen bleibt der Nachmittag frei – Zeit für eigene Erkundungen oder ein letztes Bummeln über den Basar. Am Abend verlassen wir die Stadt und fahren aufs Land zu einer usbekischen Familie, die uns in ihrem Garten begrüsst. Es wird aufgetischt, was Küche und Herz hergeben: frisches Gemüse und Salate, Brot aus dem Lehmofen – und vielleicht haben wir die Gelegenheit, ein letztes Mal auf dieser Reise ein usbekisches Plov nach dem Hausrezept unserer Gastgeberin zu kosten. Dorfmusiker spielen dazu alte Hochzeitslieder. Ein Abend voller Herzlichkeit und Wärme – eine dieser Begegnungen, die bleiben.
ABSCHIED UND HEIMKEHR
15. Tag SONNTAG, 3. MAI 2026
Taschkent – Ein Tag zum Innehalten und ein klingendes Finale. Nach einem frühen Frühstück Check-out und Bustransfer zum Bahnhof, wo wir um 08.05 Uhr den komfortablen Sharq-Zug nach Taschkent besteigen. Ankunft gegen 11.54 Uhr. Ein kurzer Transfer bringt uns ins vertraute Hotel Hyatt Regency. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung – eine willkommene Gelegenheit, die vielen Eindrücke nachklingen zu lassen oder einfach zur Ruhe zu kommen. Am Abend erwartet uns das grosse musikalische Finale dieser Reise – mehr wollen wir an dieser Stelle noch nicht verraten. Anschliessend Farewell-Dinner in einem typischen Restaurant der Stadt. Ein Abend voller Musik, Wärme und Erinnerung, der diese aussergewöhnliche Reise stilvoll beschliesst. Danach Rückfahrt ins Hotel.
16. Tag MONTAG, 4. MAI 2026 Rückflug in die Schweiz
Sehr früher Transfer zum Flughafen – unser Flug startet bereits um 05.50 Uhr mit Usbekistan Airways nach Frankfurt. Ankunft um 09.40 Uhr (Zeitverschiebung minus drei Stunden). Weiterfahrt mit dem ICE nach Basel, wo wir am frühen Nachmittag am Badischen Bahnhof eintreffen. Hier endet unser gemeinsames Reisemärchen aus 1001 Nacht – erfüllt von Farben, Klängen und Begegnungen, die noch lange nachhallen werden.
Programmänderungen vorbehalten.