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MEDIEN & News ARCHIV

Blinder Aufschrei? Keinesfalls!

05.05.2020 00:05

07.04.2020 – 11:14 Travelnews

 

Der Showdown vom Mittwoch im Bundesrat über eine mögliche finanzielle Unterstützung der Swiss spaltet die Gemüter der Travelnews-Leser. Auf unseren gestrigen Kommentar «Blinder Aufschrei wegen Steuergeldern» reagieren zwei Leser mit heftigem Widerspruch. Was die Abgabe von Gutscheinen aus Sicht des Reisenden darstellt, darüber äussert sich ein weiterer Leser. Hier sind die jüngsten Leser-Meinungen:



Braucht die Schweiz tatsächlich einen National Carrier?

 

Lufthansa, die Besitzerin der Swiss, lässt sich nicht dreinreden. Staatliche Hilfe Ja, aber bitte ohne Kommentar und schon gar nicht mit Bedingungen. Sie fordert zwar Geld von der Schweiz, behauptet aber gleichzeitig, dass die Swiss gut aufgestellt sei und noch für rund 4 Monate Liquidität hätte.

Liquidität ist nicht Eigenkapital! Die Firma hat nur deshalb Geld, weil sie Kundengelder illegalerweise nicht zurückzahlt. Wahrscheinlich wäre Veruntreuung das korrekte Wort. Wie kann der Bundesrat auch nur im Traum dran denken, eine Firma zu unterstützen, die für das Liquiditätsproblem der ganzen schweizerischen Reisebranche verantwortlich ist?

Was spricht dagegen, die Swiss einfach ihrem Schicksal zu überlassen? Entweder schafft es die Mutter Lufthansa oder dann halt eben nicht. Natürlich droht Swiss mit dem Wegfall von tausenden von Arbeitsplätzen. Aber ist es wirklich die Swiss, welche diese Arbeitsplätze sichert? Natürlich nicht, es ist die Wirtschaft, welche Arbeitsplätze schafft und bewahrt. Die Schweiz kann so viel Geld in die Swiss pumpen wie sie will, wenn die Wirtschaft nicht hochkommt, werden all diese Arbeitsplätze trotzdem verloren sein. Warum also in eine Firma investieren, welche jahrzehntelang Milliardengewinne nach Deutschland verschoben hat, wenn die Sicherung der Arbeitsplätze langfristig doch nur von der Wirtschaftslage abhängt?

Die Schweiz werde die internationale Anbindung verlieren, wenn wir keinen National Carrier mehr haben, so argumentiert Swiss. Wirklich? Keine Airline der Welt fliegt eine unrentable Strecke, nur weil sie der National Carrier ist. Und wenn die Strecke rentabel ist, fliegt sie jede andere Airline mit Handkuss, würde man sie denn lassen. Wie wir alle wissen, sind die Flüge nirgends so teuer wie in der Schweiz. Und wir alle wissen, dass Swiss alles tut, um Konkurrenten aus dem Schweizermarkt fernzuhalten.


Wie könnte das gehen?

 

Es wird eine Zeit AC (after Corona) geben. Die Airline Industrie wird eine total andere sein. Was heute noch undenkbar scheint, wird morgen schon Realität sein. Es wird eine natürliche Selektion der Airlines geben, welche die Spreu vom Weizen trennt. Jeder staatliche Eingriff verfälscht dieses Bild.

Ja, es wird noch Airlines geben, aber nur solche, welche nicht nur (geliehene) Liquidität, sondern genügend Eigenkapital haben. Diese Airlines können die Schweiz an die Welt anbinden.

Die ICAO-Freiheiten können von der Schweiz flexibel gehandhabt werden. Warum erlaubt man nicht allen Airlines, die Schweiz anzufliegen, wenn sie dann im Gegenzug eine Kundengeldabsicherung für diese Flüge nachweisen? Warum versteigert man die Slots an den Flughäfen nicht unten den Airlines, welche eben diese Kundengeldabsicherung nachweisen?

Klar, die Schweiz kann Unsummen von Geld in die Swiss pumpen. Im besten Fall geschieht nichts. Im schlechtesten Fall stehen wir in einigen Jahren wieder vor demselben Problem: Die Airline hat die Kundengelder kassiert, verbraucht und steht einmal mehr mit leeren Händen da. Wann endlich stoppen wir diesen Wahnsinn?

Eine einzige Aufgabe könnte der Staat übernehmen: Er könnte die Swiss unter Androhung der Enteignung zwingen, sofort und 100%ig die Kundengelder zurückzuzahlen. Dann müsste sich der Staat auch nicht den Vorwurf gefallen lassen, illegale Handlungen zu dulden.

Es ist eine einmalige Chance, die Kundengeldabsicherung für Airlines in der Schweiz einzuführen, eine Airline-Vielfalt zu erreichen und die Arbeitsplätze zu sichern. Verspielen wir diese Chance nicht leichtfertig mit sinnlosen Staatsgeschenken! Hört auf zu sagen «das geht nicht». Es hat's einfach noch keiner versucht!

Luc B. Vuilleumier, President, Swiss Travel Association (STAR)

 

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