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MEDIEN & News ARCHIV

STAR-Präsident Luc Vuilleumier: Ab Ostern wirds eng für die Retailer

20.03.2020 00:03

STAR-Präsident
Luc Vuilleumier: Ab Ostern wirds eng für die Retailer

Von TRAVEL INSIDE - 19.03.2020

 

Die Liquidität ist das grösste Problem für Retailer und Reisebüros.

 

Die Coronavirus-Krise setzt den kleinen Retailer und unabhängigen Reisebüros besonders zu. «Die grosse Frage ist, wie lange sie überleben können ohne Einnahmen zu haben», sagt Luc Vuilleumier, Präsident des Reisebüroverbands STAR (Swiss Travel Association) im Gespräch mit TRAVEL INSIDE. Als kurzfristige Hilfen sieht er Kurzarbeit sofort und Überbrückungskredite spätestens in einem Monat. Wenn diese bis Ostern nicht bereitstünden, werde es brenzlig.

Auch wenn jetzt gerade noch viel Arbeit anfalle mit Kundenbetreuung, Storno und Umbuchungen, rät Vuilleumier, jetzt sofort Kurzarbeit zu beantragen. «Bis die Kurzarbeit bewilligt ist, wird der grosse Sturm vorbei sein und es wird ruhig werden wie im Auge des Orkans» – will heissen, die Krise werde noch nicht vorüber sein, aber der Arbeitsanfall deutlich kleiner sein als gerade in diesen Tagen noch. «Dann hilft die Kurzarbeitsentschädigung vom Bund, die Liquidität zu halten.»

Die Liquidität ist laut Vuilleumier das grösste Problem der Reisebüros, auch wenn bei Storni der verkauften Pauschalreisen der Veranstalter den Kunden das Geld zurückgeben müssen. Damit gibts zwar keinen Cashdrain, aber einen schmerzhaften Wegfall von Einnahmen. «Wegen der Storni im grossen Stil kommen keine Kommissionen rein, und wenn mehr storniert als neu gebucht wird, kanns sogar einen negativen Umsatz geben.» Die vom Bund in Aussicht gestellten finanziellen Hilfen wie Bürgschaften des Bundes für Bankkredite seien zwar nett gemeint, riskierten aber zu spät zu kommen, wenn noch lange an Regeln dafür gebastelt werde. «Die Überbrückungskredite müssen im Oster-Nestli sein», verlangt Vuilleumier, «sonst ist es für viele Reisebüros eng oder sogar zu spät.»

 
Nicht zu kundenfreundlich sein

Den Reisebüros rät er, sie sollen «nicht zu kundenfreundlich» sein und gar die von den Veranstaltern oder Versicherungen nicht übernommenen Kosten für die Kunden zu übernehmen. «Wir können es uns nicht leisten, aus Goodwill zusätzliche Goodies zu verteilen.» Wenn der Kunde dann nicht mehr komme, habe man auch nicht viel verloren. Gar nichts hält Vuilleumier vom Argument, der Kunde könne ja nichts für die gegenwärtige Situation, darum müsse man ihn schonen. «Das Reisebüro kann auch nichts dafür», hält er fest. Die Kunden müssten verstehen, dass man eben nicht immer jemandem die Schuld geben könne, wenn etwas nicht klappt.

Der für Klartext bekannte STAR-Präsident lanciert auch eine unorthodoxe Idee: «Die Schweizerische Nationalbank könnte jeder Firma einen bestimmten Betrag zur Verfügung stellen, vielleicht CHF 10’000 das würde vielen kleinen Unternehmen enorm helfen», so Vuilleumier mit einem Seitenblick auf US-Präsident Donald Trump, der jedem US-Einwohner USD 1000 Soforthilfe auszahlen will. Wenig hält Vuilleumier dagegen von der Idee, den Kleinunternehmern Sozialabgaben, Steuern und Gebühren zu stunden. «Im Moment kann das sowieso keiner bezahlen.»

 
Gegen Staatshilfe für die Swiss

Das Schlimmste für die Reisebüros sei derzeit die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Coronavirus-Krise und die Dauer der Massnahmen dagegen. Wenig hilfreich findet Vuilleumier darum den Antrag des SRV ans Staatssekretariat für Wirtschaft Seco, dass die Reisebüros mit Ladenlokal hinter geschlossenen Türen weiter arbeiten können. «Das löst nur Unruhe und Unsicherheit aus.» Der Fall sei ja klar: «Wenn die Tür zu ist und kein physischer Kundenkontakt besteht, kann jedes Reisebüro weiterarbeiten.

Auch der Ruf von Swiss-CEO Thomas Klühr nach staatlicher Hilfe für die Airline kommt bei Vuilleumier schlecht an. «Ein absolutes No-Go», sagt er und erinnert wie Wirtschaftspolitiker quer durch die Parteien daran, dass die Swiss mit Staatsgeld gegründet wurde und in den letzten Jahren viel Gewinn nach Deutschland abgeliefert hat. Für den Fall einer Airline-Pleitewelle befürchtet Vuilleumier schlimmes: «Airlines leben von Vorauszahlungen für Leistungen, die sie erst Monate später erbringen. Das geht gar nicht und ist brandgefährlich.» Das Nachsehen hätten die Kunden im Falle einer Insolvenz.

Grosse Herausforderungen sieht Vuilleumier  auch auf die Kundengeldabsicherungen der Reisebranche zukommen. Die STS (Swiss Travel Security), bei der die STAR-Reisebüros versichert sind, sei aber sehr gut aufgestellt, betont er: «Wir haben ein Verhältnis von 1:4 zwischen Risiken und abgesichertem Umsatz.»

Bei der vor genau 25 Jahren gegründeten Swiss Travel Association (STAR) sind gemäss Vuilleumier über 300 Reisebüros organisiert. Zusammen erreichen sie einen Umsatz von rund CHF 1 Mia. (TI)

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